Louis sendet seine erste Solo EP über das heimische Modem. Die Tristesse EP ist eine analoge Live-Session und Mixtur aus den Urtiefen des Dub-Techno. Dunkle Atmosphären, durchbrochen von Breakbeats und druckvollen Kickdrums, werden begleitet von detaillierten Acid-Sounds und deepen Synthie-Flächen. Unter dem Einfluss der pulsierenden Magdeburger Techno- und Kulturlandschaft entwickelte Louis über die letzten Jahre eine ganz eigene Sound-Ästhetik. Ein hintergründiger Puls, ein hallender Clap - schon versinkt die Musik wieder in der Echowolke. Im Stück “In” legt Louis die Grundstimmung seiner EP fest: eine unruhige Melancholie, die eher sehnsüchtig als bedrückend erscheint. So etwa auch in “tristesse”. Die Töne eines Lofi-Pianos zerstreuen sich im Hall, dann setzt der dumpfe Bass ein, der Puls ist zurück. Immer wieder ebbt die Musik ab, scheint stillzustehen, kehrt zum unruhigen Treiben zurück. In “monorail” ist die Stimmung zunächst weniger schwermütig, unruhig bleibt sie trotzdem. Im Verlauf drängt sich eine scheppernde Bassline nach vorne, die nervöse Synthie-Melodie zuckt sich von Beginn an durch den tune. Die Bass drum setzt ein und verleiht „monorail“ zum Ende eine gewisse Bissigkeit. Die Unruhe bleibt auch in “expo” - doch ist die Atmosphäre düsterer als zuvor. In schnellen Sechzehnteln mit Off-Beat-Akzenten drängt die Hi-Hat den Hörer durch den Track. Im Hintergrund pocht ein einzelner Basston, verschiebt sich rhythmisch, trägt zum nervösen Gemüt des Tracks bei. Mit „out“ lässt Louis die diffuse Nervosität der Tristesse hinter sich. Aus dem düsteren Chaos entwickelt sich eine geklärte und aufgeräumte Stimmung, es bleibt das Gefühl, dass diese Reise hier noch nicht beendet ist. Lorenz Kraach lässt sich für seinen Remix von den Schattierungen der Tristesse inspirieren. Geschickt fusioniert er die Nuancen der Nervosität und kreiert mit roughem House-Beat und der treibenden Bassline von „monorail“ seine eigene reduzierte Interpretation.